Am 2. April 1717 auf Befehl König Friedrich Wilhelms I. in Halberstadt als Dragoner-Regiment Schulenburg, 8 Kompagnien stark, errichtet, stand das Regiment seit 1721 in Pommern mit Pasewalk als Stabsgarnison. 1725 auf 10 Eskadrons gesetzt, bestand es bis 1807 in dieser imposanten Stärke. Nach dem Tode des ersten Regimentschefs 1731 wurde der Markgraf, zunächst noch Erbprinz, Friedrich von Brandenburg-Bayreuth an die Spitze des Regiments gestellt, dem 1784 der Markgraf Friedrich Wilhelm Christian folgte. Der Name Bayreuth-Dragoner hatte zu Friedrichs des Großen Zeiten besonderen Klang. 1769 vertauschte es diese Bezeichnung mit dem Namen Ansbach-Bayreuth-Dragoner nach dem nunmehrigen Chef Markgraf Karl Alexander Christian Friedrich von Ansbach und Bayreuth. 1806 wurde dem Regiment aber die ganz besondere Auszeichnung zuteil, die Königin Luise als Chef zu erhalten und den stolzen Namen Königin-Dragoner annehmen zu dürfen. Von da an haben stets die Königinnen von Preußen an der Spitze des Regiments gestanden und unzählige Gnadenbeweise der hohen Frauen sind ihm zuteil geworden. Kaiser und König Friedrich III. verlieh dem Regiment den Namenszug der Königin Luise in Achselstücken bzw. Epauletten. Das Jahr 1819 brachte für die Dragoner die Umwandlung in ein Kürassier-Regiment mit der Nr. 2. 1845 wurde dem Regiment das Helmband mit der Inschrift ,,Hohenfriedberg 4. Juni 1745" verliehen und 50 Jahre später erhielt es ein Brustschild mit dem Wappen, in dem die Siegestrophäen von Hohenfriedberg zu sehen sind. Drei Prinzen des königlichen Hauses, Kaiser und König Friedrich III. als Kronprinz, Kronprinz Wilhelm und Prinz Oskar haben dem Regiment angehört, das weit über die Grenzen des engeren Vaterlandes hinaus bekannt und berühmt war. Seine besonderen Ruhmestaten seien nun aufgeführt. Hohenfriedberg 4. Juni 1745:So stand es am Helm der Pasewalker Königin-Kürassiere, so hieß der Marsch, den dieses Regiment allein berechtigt war, als Parademarsch zu blasen, so klang es aus dem Regimentsliede, das die pommerschen Panzerreiter so gerne sangen: Hohenfriedberg. In hellem Sonnenschein, der in den Helenen und Kürassen funkelt, hält in weitem Viereck das Regiment der Königin in feierlicher Paradeaufstellung und laut und mächtig klingt die Stimme des Regimentsadjutanten, der aus einem alten Pergament herrliche Worte vor liest, die einst Fridericus Rex in gnädiger Laune dem Regiment zurief. So war es an jedem 4. Juni und oftmals hatte das Regiment hohe Ehre, an diesem Tag den allerhöchsten Regimentschef vor seiner Front hoch zu Roß, gekleidet in die Farben des Regiments, zu sehen. Auch an jenem 4. Juni 1745 lag heller Morgensonnenschein auf den Gefilden Schlesiens um Striegau Hohenfriedberg, als der Kampf der preußischen und österreichischen Infanterie seinen Höhepunkt erreichte. Hinter der Infanterie auf dem Schlachtfelde eintreffend, da das Regiment bisher mit einem Sonderauftrag abkommandiert war, bemerkten seine Führer, der Brigade Kommandeur General v. Geßler und der Regimentskommandeur Oberst Otto Martin v. Schwerin, die gerade bei den Österreichern aus Besorgnis um ihre bedrohte Flanke entstandene Unruhe und benutzten einen Zwischenraum in der eigenen Infanterie, um das 10 Eskadrons starke Regiment im Galopp hindurchzuführen und zu attackieren. Trotz starken feindlichen Feuers ritt das Regiment damals Dragoner-Regiment Bayreuth genannt 21 feindliche Bataillone nieder und er beutete 67 Fahnen und 5 Geschütze; zahlreiche andere Geschütze, die der Feind im Stich lassen mußte, fielen der nachdrängenden preußischen Infanterie in die Hände. An Gefangenen wurden vom Regiment 3-4000 eingebracht. Der eigene Verlust war dagegen nur gering, 6 Unteroffiziere, 22 Mann tot, 6 Offiziere, 60 Mann verwundet. "Welche Denkmäler würde man in Rom diesen Helden vom Regiment Bayreuth errichtet haben", schrieb der Große König an seinen Minister von Podewils nach der Schlacht und überhäufte das tapfere, siegreiche Regiment mit wahrhaft königlichen Ehren. Er suchte das Regiment noch auf dem Schlachtfelde auf und nahm entblößten Hauptes den Vorbeimarsch mit den eroberten Fahnen ab. Nicht weniger als 9 Offiziere wurden mit dem Orden Pour Ie merit ausgezeichnet, das Regiment aber erhielt einen Gnadenbrief, in dem der Siegesritt ausführlich geschildert und alle Offiziere namentlich aufgezeichnet wurden, die die Attacke mitritten, eine Auszeichnung, wie sie vor- und nachher keinem Truppenteil des preußischen Heeres zu teil geworden ist. Außerdem wurde dem Regiment ein besonderes Siegel, das die erbeuteten Trophäen aufweist, verliehen, und das Recht, den Reiter- und Grenadiermarsch zu schlagen. Bevorzugte Beförderungen mehrerer Offiziere traten ein, und endlich wurde den Bayreuthern allein gestattet, bei großen Paraden den bald nach der Schlacht entstandenen und dem König Friedrich dem Großen selbst zugeschriebenen "Hohenfriedberger Marsch" blasen zu lassen, ein Recht, das den Regiment später ausdrücklich bestätigt wurde. Leuthen und Torgau: Noch zweimal konnten die Bayreuth-Dragoner zu Friedrichs des Großen Zeiten sich ihrer Kameraden von Hohenfriedberg würdig erweisen. Bei Leuthen am 15. Dezember 1757 attackierte das Regiment unter dem Befehl seines Kommandeurs General v. Meier feindliche Kürassiere, ritt sie über den Haufen und nahm ihnen 4 Standarten ab, dann griff es 4 unerschütterte Bataillone auf dem Windmühlenberge an, zersprengte sie völlig und erbeutete 9 Fahnen und 8 Geschütze, während fast 3000 Mann zu Gefangenen gemacht wurden. Bei Torgau am 3. November 1760, als der österreichische Feldmarschall Daun bereits die Siegesnachricht nach Wien abgesandt hatte, griff das Regiment unter seinem Kommandeur Oberst v. Bülow die rechte Flanke der österreichischen Infanterie an, warf in mächtiger Attacke 4 Regimenter über den Haufen, erbeutete 14 Fahnen und 14 Geschütze und wies nach der Attacke schnell wieder gesammelt, alle Entsatzversuche der feindlichen Reiterei mit Erfolg ab. Rhein-Türckheim und Kaiserslautern: Im Kriege gegen die französische Republik konnten die nun Ansbach-Bayreuth benannten Dragoner neue Lorbeeren erwerben. Bei Rhein- Türckheim, am 30. März 1793 nahm Kapitän von der Dollen mit 1,5 Eskadron in siegreicher Attacke 1400 französische Infanteristen gefangen und erbeutete außer 2 Fahnen und 3 Geschützen 4 Munitionswagen und eine Kriegskasse mit 45000 Franken. Nach Jahresfrist attackierte Major v. Holly mit seiner Eskadron am 23. Mai 1794 bei Kaiserslautern eine feindliche Batterie von 5 Geschützen und erbeutete sie. Bei dem Abtransport dieser Ge- schütze drangen starke feindliche Kräfte von neuem vor und versuchten die Geschütze zurückzuerobern, als Oberst v. Pelet mit dem Rest der Ansbach-Bayreuth-Dragoner in langem Galopp herbeieilte, den Feind in der Flanke faßte und in regellose Flucht jagte. Bei der rücksichtslos fortgesetzten Verfolgung wurden noch zahlreiche Gefangene gemacht. 3 Orden Pour le merite, 3 goldene und 21 silberne Verdienstmedaillen waren der Lohn der Dragoner für diese glänzende Waffentat. 1806/07:Nicht nur in der Schlacht bei Auerstädt am 14. Oktober 1806 in mehrfachen tatkräftigen Attacken der Eskadrons von Seelhorst und von der Dollen konnten die Königin-Dragoner, wie sich das Regiment seit dem 5. März 1806 mit besonderem Stolz nennen durfte, beweisen, daß der alte Reitergeist noch in ihnen lebte, sondern trotz schwerster Verluste 13 Offiziere und 230 Mann tot und verwundet - konnte das Regiment unter der vortrefflichen Führung der Obersten v. Zieten und v. Schäffer makellos und geschlossen nach glanzvoll bestandenen Gefechten bei Nordhausen, Halberstadt und Zehdenick über die Oder und Weichsel gehen und an weiteren Kämpfen in Preußen rühmlichen Anteil nehmen. Nach dem Tilsiter Frieden blieb das Regiment, das allerdings von 10 auf 4 Eskadrons reduziert wurde, bestehen. Vehlitz-Gr. Beeren-Ligny: In den Freiheitskriegen war es dem Regiment vergönnt, in den meisten Schlachten und Gefechten tätig eingreifen zu können. Mit besonderem Erfolg wurde bei Vehlitz am 5. April 1813 französische Kavallerie attackiert, während eine Patrouille unter Führung des Gefreiten Päplow der 4. Eskadron ein einzelnes französisches Geschütz erbeutete. Auf der Verfolgung nach der Schlacht bei Groß Beeren erbeutete Premierlentnant v. Bülow mit 2 Zügen der Leibeskadron 3 Geschütze und 12 Munitionswagen. Bei Ligny warf das Regiment unter seinem Kommandeur Oberstleutnant v. Kameke 3 feindliche Kürassier-Regimenter in siegreicher aber verlustreicher Attacke. Im Weltkrieg: Leider ist es dem Regiment, das 1819 in ein Kürassier-Regiment umgewandelt wurde und die Ehre hatte, dauernd die Königinnen von Preußen als Chefs an seiner Spitze zu sehen, in den Kriegen 1848, 1866 und 1870/71 nicht vergönnt gewesen, entscheidende Taten zu voll bringen. Dafür hat es im Weltkriege von Anfang bis zum Ende fast täglich am Feinde gestanden und die Reihe der Ortsnamen, die siegreiche, ruhmvolle Kämpfe des Regiments bezeichnen, würde für diesen Aufsatz zu lang werden. Besonders hell strahlen aber die Namen Crajova und Ciurari in Rumänien. Die 5. Eskadron des Regiments unter Rittmeister Alfred v. Borcke nahm am 21. November 1916 in kühnem Handstreich Crajova, überritt in überraschender Attacke 2 Kompagnien und machte 8 Offiziere und 503 Mann, ungerechnet 800 Verwundeter, zu Gefangenen, während 6 Maschinengewehre auf 12 Packpferden, 3 gefüllte und bespannte Munitionswagen, eine vollständige Ambulanz und 5 Lokomotiven nebst einigen 70 Waggons mit Kriegsmaterial der Eskadron als Beute in die Hände fielen. Am 29. November war dieselbe Eskadron, ihrem Auftrage als Aufklärungseskadron gemäß, inzwischen weiter gegen den Alt vorgegangen. Bei dem Dorfe Ciurari in der Gegend von Ciolanesti traf sie auf eine rumänische Abteilung von etwa 4-5 Kompagnien, 4 Geschützen, einer Maschinengewehrabteilung und etwa 150 Fahrzeugen. Mit nur 15 Schützen, 1 Maschinengewehr und einem zugeteilten Geschütz der 3. Reitenden Batterie des Feldartillerie-Regiments 11 griff Borcke diese Abteilung an und verstand es, durch geschickte Verteilung der Schützen und durch intensive Ausnutzung des Geschützes bei den Rumänen den Eindruck zu erwecken, als ob ihnen eine stärkere Abteilung gegenüberstände. Durch die gut sitzenden Schüsse erlitten die Rumänen erhebliche Verluste und kamen zu der Erkenntnis, daß ihre Lage eine unhaltbare wäre. Sie entschlossen sich daher zu kapitulieren und 23 Offiziere, über 1700 Mann, 10 Geschütze, 9 Maschinengewehre, 5 gefüllte Munitionswagen, etwa 150 gefüllte Fahrzeuge mit Munition, Kriegsgerät und Lebensmitteln, über 230 Pferde und 400 Ochsen wurden die Beute dieses Tages. Rittmeister v. Borcke nannte in seinem Bericht Als diejenigen, denen er besonders das Gelingen des kühnen Unternehmens zu verdanken habe, den Oberleutnant von der Marwitz, die Leutnants v. Oppenfeld und von Quast, sowie die Unteroffiziere Manske, Vonhoff und Hartwig vom Kürassier-Regiment-Konigin, sowie den Führer des Geschützes, Oberleutnant Zahn vom Feldartillerie-Regiment 11. 1914-1918 haben 28 Offiziere 210 Unteroffiziere, Gefreite und Kürassiere getreu ihren Fahneneide ihr Leben gelassen. Mit Gott für König und Vaterland!